Michael Krüger, ein brillanter Erzähler, ist beim Kultursonntag Burgkunstadt, am 5. November, um 17 Uhr, zu Gast in der alten Vogtei in Burgkunstadt. Der ehemalige Hanser-Chef, der viele Nobelpreisträger verlegt hat, schreibt nämlich selbst Romane. Sein jüngster, „Das Irrenhaus“, ist ein hinreißend unterhaltsames, ironisches Prosawerk, in dem Michael Krüger die Geschichte eines Mannes erzählt, der mit dem Glück, das ihm in den Schoß fällt, partout nichts anzufangen weiß.

Michael Krüger, 1943 in Wittgendorf/Kreis Zeitz geboren, absolvierte nach dem Abitur an einem Berliner Gymnasium eine Verlagsbuchhändler- und Buchdruckerlehre. Daneben besuchte er Veranstaltungen der Philosophischen Fakultät als Gasthörer an der Freien Universität Berlin. In den Jahren von 1962 bis 1965 lebte Michael Krüger als Buchhändler in London. 1966 begann seine Tätigkeit als Literaturkritiker. Zwei Jahre später, 1968, übernahm er die Aufgabe des Verlagslektors im Carl Hanser Verlag, dessen Leitung er im Jahre 1986 (bis 2013) übernommen hat. Seit 2013 ist Michael Krüger Präsident der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Im Jahr 1972 veröffentlichte Michael Krüger erstmals seine Gedichte, und 1984 debütierte er als Erzähler mit dem Band „Was tun? Eine altmodische Geschichte“. Es folgten weitere zahlreiche Erzählbände, Romane, Editionen und Übersetzungen, für die er vielfach ausgezeichnet wurde, unter anderem mit dem Peter-Huchel-Preis, dem Mörike-Preis und dem Joseph-Breitbach-Preis. Sein letzter Roman „Das Irrenhaus“ ist im Jahr 2016 erschienen. Es ist die Geschichte einer unverhofften Erbschaft: der Erbe beschließt, seinen bisherigen Job als Archivar an den Nagel zu hängen, alle Zelte abzubrechen und in eine freie Wohnung seines neuen Hauses einzuziehen. Unter falschem Namen, denn er möchte von nun an dem Müßiggang frönen, wozu es die illustre Nachbarschaft nicht kommen lässt: vom unbeugsamen Derivatehändler und der notorisch einsamen Studienrätin bis zum Vorgänger in seiner Wohnung, einem Schriftsteller, der überall Spuren hinterlassen hat und immer noch sonderbare Post erhält – aus dem Einsamen wird ein Verfolgter, der schließlich seine Flucht plant.

Karten für den Kultursonntag am 5. November gibt es im Büromarkt Schulze in Burgkunstadt, der Tourist-Info Lichtenfels, bei der Kulturgemeinde unter Telefon 09572/3246 oder im Internet unter www.baur-stiftung.de. Der Eintritt kostet 8 Euro.

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