Die Autorin Ilona Schmidt kommt am Donnerstag, 16. März, um 20 Uhr, in die Buchhandlung Riemann zu einer Premierenlesung ihres Coburg-Krimis „Bocktot“. Mit musikalischer Jagdhorn-Begleitung stellt die fränkische Wahl-Amerikanerin, die lange Zeit in der Vestestadt Coburg lebte, ihren spannenden Roman vor.

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Coburg zur Jagdsaison. Während sich die Polizei auf gewalttätige Demonstrationen im Rahmen des Pfingstkongresses vorbereitet, wird der Lateinlehrer Mechtinger bei der Rehbockjagd erschossen. Delikat: Mechtinger war Mitglied der Pegida-Bewegung, die den Pfingstkongress nutzen will, um auf ihre Ziele aufmerksam zu machen. War sein Tod Mord oder ein Unfall? Kriminaloberkommissar Richard Levin stößt bei seinen Ermittlungen auf mehr Verdächtige, als ihm lieb ist, und er selbst muss mit sich ins Reine kommen, um den Täter zu überführen.

Inspiriert durch eine wahre Geschichte entwickelte die lange in der Vestestadt lebende Autorin Ilona Schmidt den spannenden Plot für diesen neuen Coburg-Krimi, der durch den Bezug zur Pegida-Bewegung und zum Pfingstkongress hochaktuell ist. Für die Premierenlesung in ihrer ehemaligen Heimat reist sie aus den USA an, wo sie für einen US-Konzern arbeitet und mit ihrer Familie und vielen Tieren auf einer Farm in North Carolina lebt. Die Lesung wird von mehreren Jagdhornbläsern musikalisch umrahmt. Karten für die Premierenlesung mit Ilona Schmidt gibt es bei der Buchhandlung Riemann am Markt im Vorverkauf für 8 Euro und an der Abendkasse für 12 Euro.

Ilona Schmidt wurde im Jahr 1956 in München geboren und wuchs in Nürnberg auf. Sie studierte Chemie in Erlangen und lebte nach ihrer Promotion viele Jahre mit ihrer Familie in Coburg. Aus beruflichen Gründen zog sie in die USA, ist in ihrem Herzen jedoch Fränkin geblieben. Krimis sind ihre Passion egal, ob sie gerade liest oder selbst schreibt. Bei „Bocktot“ hat sie die Frage der Grenzen der Schuld interessiert, auch die Spannung zwischen Tierschutz und Jagd. Die Autorin hat vor Jahren selbst den Jagdschein in Coburg gemacht und ist sehr engagiert im Tierschutz tätig.

Interview mit Ilona Schmidt
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Die Autorin des Coburg-Krimis Ilona Schmidt. Foto: Fotostudio Uhlenhuth

Sie sind promovierte Chemikerin und arbeiten als Managerin für einen US-Konzern. Welche Bedeutung hat für Sie das Schreiben von Romanen?

Ilona Schmidt: Schreiben ist für mich ein Ausgleich zum hektischen Leben eines Managers und zudem ein Mittel, mich mit Themen, die mich beschäftigen, auseinanderzusetzen.

In Ihrem Leben und in Ihren Werken spielen Tiere eine wichtige Rolle, aber Sie sind selbst auch Jägerin. Wie finden Sie da die Balance?

Schmidt: Ich übe die Jagd nicht mehr aktiv aus, aber als ich vor Jahren den Jagdschein machte, hat mich bei den Ausbildern deren Enthusiasmus und deren Liebe zum Tier stark beeindruckt. Jäger müssen viel über Wild und Wald wissen, und nicht nur, wie man sie totschießt. Die Hege war für mich immer ein wichtiger Bestandteil der Jagd, dazu gehört aber das Verhindern von Überpopulationen. Leider gibt es auch unter den Jägern schwarze Schafe, die nur nach Trophäen gieren und denen die Natur egal ist.

Sie bringen in „Bocktot“ drei kontrovers diskutierte Themen zusammen: die Jägerei, den Coburger Convent und Pegida. Wie sind Sie darauf gekommen?

Schmidt: Ich wollte aufzeigen, dass die Kontrahenten vorgefasste Meinungen haben, und deshalb keiner dem anderen mehr zuhört. Nicht alle Jäger sind schlecht, und nicht alle Tierschützer verhalten sich korrekt. Jeder meint, das Richtige zu tun, vergisst dabei aber, die Aspekte und Meinungen der anderen zumindest zu respektieren. Sowohl den Teilnehmern des Coburger Convents als auch der Pegida wird eine faschistische Gesinnung unterstellt, weshalb ihre Gegner sie für Seelenverwandte halten. Das Buch selbst bezieht allerdings keine Stellung