Beim Jubiläumsfestival der „Bierdorf Rockabilly Nacht“, am Samstag, 22. April, ab 20 Uhr (Einlass 19 Uhr) im Gasthof „Frankenwald“ in Weißenbrunn, wird nicht gekleckert, sondern geklotzt. Drei Bands werden dem Publikum an diesem Abend richtig einheizen.

Sie tragen die Tolle auf den Kopf oder den Pettycoat um die Hüften. Auf ihren Lippen haben sie ein Lied von den „Panhandle Alks“. Die Rede ist von den „Freunden des Panhandle Walks“ – Rockabilly-Freaks aus dem Landkreis Kronach, die vor zehn Jahren aus einer Bierlaune heraus die „Bierdorf Rockabilly Nacht“ ins Leben gerufen hatten.

„Die ,Heavy-Teddies‘ sind die Topband des Abends. Sie stammen ebenso wie die ,Panhandle Alks‘, die als zweites auftreten, aus dem Ruhrpott und singen auch wie diese auf Deutsch. Dritter im Bunde ist die Formation ,Real Gone Tone‘ aus der polnischen Hauptstadt Warschau mit ihrer ausdrucksstarken Sängerin Maria Marvel, die den Abend eröffnen wird“, erläutert Susanne König das Programm. Eine Session mit den zwei Ruhrgebietskapellen als krönenden Abschluss des Abends schließt sie nicht aus. Seit zwei Jahren engagiert König die Bands.

Erfolgsgeheimnis der Band

„Vor neun Jahren lernte ich die Rockabilly-Freunde aus dem Frankenwald beim Brandenburger Rock’n’Roll & Rockabilly-Meeting in der Westernstadt El Dorado Templin kennen“, erzählt die Dame aus Kranzberg bei Freising. Ihr Mann Thomas ist schon seit längerem als Discjockey bei dem Festival mit von der Partie, sie engagiert seit zwei Jahren die Bands, die den Fans gehörig einheizen.

Was macht für sie das Erfolgsgeheimnis der Veranstaltung aus, die sich inzwischen zu einem Selbstläufer entwickelt hat, der alljährlich 200 bis 300 Fans aus ganz Deutschland nach Weißenbrunn lockt? „Sie wird von Musikbegeisterten organisiert, die den Rockabilly im Herzen tragen, also von Fans für Fans.“ Zudem liege der Fokus sehr oft auf deutschem Rockabilly, wie ihn die in der Szene beliebten „Panhandle Alks“ verkörperten, die alle Jahre wieder mit von der Partie seien. Nicht unerwähnt lässt sie den „Panhandle Walk“, über den sie sagt: „Er ist zu einem festen Ritual geworden.“

Der „Panhandle Walk“

Was es damit auf sich hat, erklärt Stammtischbruder Thomas Huth aus Weißenbrunn. Um ihre Idole abzufeiern, hatten sich die Rock’n’Roll-Freaks aus dem Frankenwald einst etwas ganz Besonderes einfallen lassen – und das Ganze obendrein auch noch beim Fußball abgeguckt: Statt über den heiligen Rasen kriechen sie auf allen Vieren übers Tanzparkett. „Der Hintermann greift seinem Vordermann an die Hacken. So entsteht eine Raupe, die wir nach unseren Idolen, den ,Panhandle Walk’ getauft haben“, plaudert Huth aus dem Nähkästchen.

Stephan Stöckel