Auch in der kalten Jahreszeit gibt es Wertvolles im Garten zu entdecken. Das ist besonders der Fall, wenn der Garten im Herbst nicht restlos ausgeräumt wurde. Bleiben verschiedene Pflanzenteile stehen, so bieten diese nützlichen Kleinlebewesen einen Überwinterungsplatz. Viele Samenstände wie von der Fetten Henne und Rudbeckie liefern zudem ein wertvolles Vogelfutter. Besonders bei Raureif und leichten Schneefällen wirkt ein vielfältiger Garten wie überzuckert.

Bei der Gartenplanung sollte man auch an den Winter denken. Es gibt Gehölze, wie der Winterschneeball und der Winterjasmin, die jetzt schon blühen oder als Staude die Christrose. Aber auch eine auffällige Rinde wie die Korkleisten des Pfaffenhütchens oder die rote Färbung des sibirischen Hartriegels wirken im blattlosen Zustand besonders eindrucksvoll.

Blüten im Winter

Damit der Weihnachtsstern sich noch lange hält, brauchen die Pflanzen einen möglichst hellen, aber nicht zu warmen Platz. Er sollte auf keinen Fall über einer Heizung stehen. Auch muss Kälte und Zugluft vermieden werden. Gegossen wird nur so viel, dass die Erde stets leicht feucht aber niemals zu nass ist. Blätter und Blüten darf man nicht mit Wasser besprühen.

Für Balkon und Kübel eignet sich die Christrose in vielen Sorten. Die kalten Temperaturen schaden der Pflanze weniger, als scharfe Ostwinde und intensive Sonnenbestrahlung bei Frost. Die Christrose ist auf regelmäßige Feuchtigkeit angewiesen. Häufig aber ertrinkt sie, weil die Behälter keinen Abzug haben. Die Gefäße sollten, wie die Pflanzen, frostsicher sein. Auch das im Winter blühende Heidekraut und Hornveilchen sind Glanzpunkte in der kalten Jahreszeit.

Winterschnitt erst im März

Mildes Wetter sollte nicht dazu verleiten, jetzt schon mit dem Winterschnitt an robusten Obstgehölzen anzufangen. Mit diesem ist noch bis Anfang März zu warten. Die Wunden verheilen im Winter nicht und trocknen dann aus. Außerdem kann es zu Frostrissen an den Schnittstellen kommen. Bakterien und Pilze haben freien Zutritt. Obendrein erfrieren oder vertrocknen nicht selten die benachbarten Knospen. Das Schneiden sollte möglichst bei milder Witterung erfolgen, die beste Zeit ist März, bevor die Knospen schwellen. Der aufsteigende Saft vermag die offenen Wunden abzuschotten.

Gesunde Walnüsse

Täglich eine Hand voll Walnüsse ist ein natürliches Lebenselixier. Wegen ihrer Inhaltsstoffe gilt die Frucht als besonders gesund. Nach neuesten Erkenntnissen soll die Walnuss vor Krebs und Herzerkrankungen schützen. Drei bis vier Früchte pro Tag reichen dabei schon aus. Nach der Vorstellung, Ähnliches werde mit Ähnlichem geheilt, stehen Walnüsse seit Alters her im Ruf, besonders das Gehirn zu stärken.

Oft kommt es vor, dass Walnüsse nicht gut schmecken. Meistens sind sie vor dem Einlagern wenig fachgerecht behandelt worden. Das schnelle Abtrocknen der Nussschale nach der Ernte durch dünne Lagen und laufendes Wenden ist wichtig, da sich sonst im Kern Schimmel bildet. Die Walnüsse müssen kühl und trocken aufbewahrt werden. Wurden sie zu warm getrocknet und gelagert, zersetzt sich das Fett und die Kerne werden ranzig. Plastikbehälter oder -beutel sind zur Aufbewahrung ungeeignet. Am besten schmecken die Nüsse nach einer Lagerzeit von einem halben Jahr. Dann sind die Bitterstoffe weitgehend abgebaut.

Holzasche als Dünger

Weil Holzasche viele Mineralstoffe enthält wie Kalzium Magnesium, Kalium und Phosphat sowie Spurenelemente speichert, galt sie früher als bester Dünger. Je nach Holzart setzen sich die Mineralien anders zusammen. So haben Laubbäume besonders viel Magnesium. Inzwischen weiß man aber, dass Holzasche aber auch Schwermetalle enthalten, die aus dem Boden und der Luft aufgenommen wurden. Besonders stark ist Cadmium in der Asche angereichert.

Deshalb reicht es pro Jahr nur eine hauchdünne Schicht auf die Gemüsebeete aufzubringen. Dankbar für eine leichte Holzaschengabe sind besonders Obstbäume sowie Beerensträucher. Das Auftragen kann auch im Winter bei offenem Boden erfolgen. Kleine Mengen von Holzasche können durchaus mit auf den Kompost kommen.

Lebendiges Grün für Kinder

Kinder, die in einem sterilen Garten aufwachsen, werden kaum eine Liebe zu Natur entwickeln. Eine Untersuchung hat ergeben, dass Grundschüler heute durchschnittlich nur noch zwei Wildblumen kennen.

Viele Gärten mit Thujahecken, Steinwüsten im Vorgarten und kurz geschorenem Rasen sind für Kinder nicht mehr spannend und damit völlig uninteressant. In einer solchen Umgebung kommt Langeweile auf. Kinder brauchen lebendiges Grün mit bunten Blumen, Duftkräuter für die Nase und Naschobst. Nur ein lebendiger Garten mit Vögeln, Insekten, Bienen, Schmetterlingen, Igeln und Co. ruft Naturverständnis hervor. Der Garten sollte zudem „Erlebnisraum“ und „Lebensraum“ für Groß und Klein sein. Viele kennen auch das „Geschmackserlebnis“ der Kräuter und vom frischen Obst oder Gemüse nicht mehr. Wir brauchen bunte Gärten so wie Menschen, die das Interesse der Kinder wecken können. Hier wird der Grundstock für das Leben gelegt. Mit einer naturgemäßen Gestaltung kann sich jeder Gartenbesitzer in vieler Hinsicht positiv einbringen.

Warum schenkt man immer nur Erwachsenen Blumen? Auch Kinder freuen sich sehr darüber. Ein Blumengruß kommt oft besser an und ist nachhaltiger, als die obligatorischen ungesunden Süßigkeiten. Bestimmt werden die Blumen auch gepflegt. Somit lernen Kinder auch Verantwortung zu tragen. Besonders weitsichtig ist es zudem, jedem Kinder ein kleines Beet im Garten zur Pflege und Gestaltung zu übertragen.

Text und Foto: Josef Schröder