Wer sich ein neues Fahrrad zulegen will, sollte wissen, für was er es braucht: Ein Überblick über die wichtigsten Radtypen.

„Zeig mir dein Fahrrad und ich sag dir, wer du bist.“ Dieser küchenpsychologische Ansatz, der sich in ähnlicher Form in manch einer Frauenzeitschrift finden lässt, ist natürlich nicht ernst gemeint. Dennoch: Wer sich ein Fahrrad zulegen will, sollte vorher darüber nachdenken, wer er ist und wofür er sein Fahrrad braucht. Denn ein gutes Rad sollte seinen Besitzer möglichst lang begleiten, bzw. transportieren. Doch welche Räder gibt es überhaupt?

Wo ist der Unterschied? 

In der „Franken radelt“-Umfrage ist klar zu erkennen: das E-Bike oder Pedelec sind die Favoriten unserer Umfrageteilnehmer. Da fängt es aber schon an. E-Bike? Pedelec? Wo ist da der Unterschied? Deshalb haben wir hier zum Einstieg in unsere „Franken radelt“-Wochen eine kleine Typenkunde zusammengestellt.

E-Bike/Pedelec: Wer von einem E-Bike spricht, meint eigentlich ein Pedelec. Mehr als 99 Prozent aller Elektroräder funktionieren nach dem Prinzip Pedelec : pedal, elelctric, cycle. Der Motor läuft nur, wenn man selbst in die Pedale tritt. Pedelecs unterstütztet bis 25 Kilometer pro Stunde und gelten rechtlich als Fahrräder: keine Helmpflicht, kein Führerschein, keine Altersgrenze. Unterstützt der Motor bis maximal 45 Kilometer pro Stunde, wird aus dem Pedelec ein S-Pedelc und damit ein Kleinkraftrad. Für Fahrer heißt das: Führerschein der Klasse AM, Altersgrenze 16 Jahre und Helmpflicht.

Der Begriff „E-Bike“ bezeichnet eigentlich ein Fahrrad, dessen Motor mit einem „Gasgriff“ bedient wird. Je nach Leistungsabgabe und Geschwindigkeit sind diese E-Bikes versicherungspflichtig und der Fahrer benötigt einen Mofa-Führerschein, eine Helmpflicht gibt es nicht. Fast alle Fahrrädertypen gibt es inzwischen auch als Pedelec auf dem Markt.

Mountainbike: Ein Mountainbike ist ein Geländefahrrad, das vor allem für nicht befestigt Wege gedacht ist. Es verfügt über breite, grobstollige Bereifung, ist üblicherweise mit einer Federgabel ausgestattet oder gar vollgefedert (Fully) und von robuster Machart. Aufgabe der Federung ist weniger der Komfort als vielmehr, auch in anspruchsvollen Geländepassagen stets gut voranzukommen. Als Rahmenmaterial sind Aluminium und Carbon am häufigsten anzutreffen, aber auch Stahl und Titan haben nach wie vor ihre Fans. Jedes Material hat dabei seine spezifischen Vor- und Nachteile. Das Mountainbike ist im ursprünglichen Sinn ein Sportgerät. Doch ausgestattet mit Licht Schutzblech und Klingel, findet man es auch im Stadtverkehr als Alltagsrad wieder.

Trekkingrad: Zu den vielfältigsten Fahrrädern, die man auf dem Markt für Geld erwerben kann, gehört das Trekkingrad. Es ist für weite Strecken gemacht, stabil und ausdauernd. Allerdings sollten diese Strecken auf Asphalt zurückgelegt werden. Denn die relativ schmalen Reifen und der schlanken Rahmen sind nicht für unwegsames Gelände gedacht.Daher eignet sich das Trekkingrad auch für kurze Stadtfahrten hervorragend. Trekkingräder sind mit allem ausgestattet, was für den Stadtverkehr benötigt wird: Schutzbleche, Lichtanlage und Heck-Gepäckträger. Wer ins Detail geht, entdeckt am besseren Trekkingbike einen am Hinterbau montierten Ständer, der das Rad auch mit Gepäckträgertaschen beladen stabil hält.

Citybike: Der Weg zur Arbeit über gut ausgebaute Fahrradwege oder die Fahrt zum Supermarkt sind mit dem Citybike ideal zu bewältigen. Wegen der überwiegenden Nutzung auf Asphalt haben Cityräder verhältnismäßig große Laufräder, gleichzeitig aber ziemlich schmale Reifen. Cityräder sollten, wenn sie häufig und vielfältig genutzt werden, eine gute Ausstattung mitbringen. Satteltaschen, Gepäckträger und Fahrradkörbe sind für den Alltag praktisch ein Muss. Citybikes passen perfekt zum Mobilitätsgefühl des deutschen Durchschnittsradlers. Denn der legt im Jahr keine 300 Kilometer zurück und Wert auf Fahrkomfort. Außerdem will er sich nicht intensiv ums Rad kümmern müssen. Das Citybike ist in der Regel pflegeleicht und verlässlich.

Rennrad: Ursprünglich zeichnete sich ein Rennrad durch schmale Reifen auf 28-Zoll-Felgen und den charakteristisch geschwungene Lenker aus. Alles, was nicht zur Aerodynamik beiträgt, hat keinen Platz am Rad. Mittlerweile werden die Reifen breiter und der der E-Motor hält Einzug. Doch der Rennlenker bleibt – ebenso wie das geringe Gewicht. Wer sich für ein Rennrad interessiert, dem sollte klar sein: Diese Geräte sind für maximale Geschwindigkeit gemacht. Rennräder verzichten auf großen Komfort und sind so gebaut, dass der Fahrer relativ stark nach vorn gebeugt sitzen muss. Rennräder sind Sportgeräte. Gehört diese Tatsache nicht zum Anspruch potenzieller Käufer, sollten sich diese eventuell nach alltagstauglicheren Modellen umsehen.

Text: Friederike Stark/FT
Bild: dpa