Jetzt ist die Zeit, in der viele Tiere im Wildpark von Schloss Tambach Nachwuchs haben. Wer ein bisschen Zeit mitbringt, kann kleine Luchse und Wölfe und Ur-Rind-Kälber erleben.

Zwei Sika-Mädels suchen Abkühlung im Wassergraben.
Die Zeit, in der viele Tiere Junge haben, gehört zu den Jahresabschnitten, in denen der Wildpark Schloss Tambach besonders viele Besucher anzieht. Gerade jetzt ist es wieder so weit. Die Kinderstuben sind gut besetzt. „Manche Besucher fragen nach Karten für den Park und den Wildpark“, sagt Annette Gräfin zu Ortenburg. Sie glauben offenbar, dass es sich dabei um verschiedene Dinge handelt. Dabei zeichne es den Tambacher Park ja gerade aus, dass Tiere und Park nicht getrennt sind.
Niedliche Baby-Luchse und Wolfswelpen

Die Luchsjungen vom Vorjahr sind recht zutraulich.

Ein Luchsbaby schaut aus seinem Versteck unter Felsbrocken heraus. Fotos: Rainer Lutz
So können die Besucher beispielsweise die Sikahirsche hautnah erleben, wenn sie zwischen uralten Bäumen mit Blick auf das Schloss unterwegs sind. So hautnah geht es natürlich nicht bei Wildschweinen, Luchsen oder Wölfen. Gerade die großen Katzen haben zurzeit niedliche Babys, die jeden Tag länger aus dem Versteck unter Felsen hervor kommen, um zu spielen, während die Eltern hoch in den Bäumen die Besucher beobachten. „Die Jungtiere vom vergangenen Jahr sind mit Kontakt zu Menschen aufgewachsen, deshalb sind sie nicht so scheu und lassen sich direkt am Zaun sehen“, erklärt Tierpflegerin Nicole Seifferth.

Die Wölfe verstecken sich gerne mit ihren Welpen.
Auch bei den Wölfen gibt es schon Nachwuchs. Weil die grauen Jäger aber im Wildpark-Gehege reichlich Verstecke finden, zeigen sie den Nachwuchs nicht auf Kommando. Hier sollten Besucher Zeit und Ruhe mitbringen, wenn sie Mama Ronja mit ihren Welpen beobachten wollen. Doch das Warten lohnt sich, denn die Wolfswelpen sind für jeden Tierfreund ein wunderbarer Anblick.
Die Sikahirsche haben Kälbchen, die oft schon mit den erwachsenen Tieren unterwegs sind, und die Ur-Rinder sowie die Wiesente ebenso. Sogar bei den Gemsen gibt es Nachwuchs. „Worauf wir jetzt alle warten, ist ein Eselfohlen“, sagt Nicole Seifferth. Die Stute ist hoch trächtig. Aber wie das bei Eseln so ist, halten sie sich ganz und gar nicht immer an die voraus berechneten Termine. „Zumindest bleibt sie jetzt schon mal vorsorglich im Stall, es kann ja jeden Tag so weit sein“, erklärt die Tierpflegerin.

Ein Kalb und ein Jungrind tollen über die Weide der Ur-Rinder.
Park schöner denn je
Den Park als solches ein wenig mehr in den Mittelpunkt zu rücken, ist ein Anliegen von Gräfin zu Ortenburg. „Wir haben viele Blumen in den Park gebracht und den Bereich rund um den Biergarten ganz neu gestaltet“, beschreibt sie die Anstrengungen, diese Idee umzusetzen. Und sie ist überzeugt: „Der Park war noch nie so schön wie jetzt.“ Tatsächlich bekomme auch sie viel Lob von den Besuchern dafür zu hören, bestätigt Nicole Seifferth. Dabei wird unter anderem honoriert, dass vom neu gestalteten Biergarten aus die Tiere im benachbarten Hirschgatter viel besser zu beobachten sind. Sogar Liegen wurden aufgestellt, für Besucher, die am Rande der Hirschweide entspannen wollen. Mit Streichelbereich bei den Ziegen, einem Meerschweinchengehege und dem großen Spielgelände lässt sich leicht ein ganzer Tag mit der Familie im Park verbringen.
Rainer Lutz