Nummer eins in Deutschland
Manuel Stark hat es geschafft!
Der 23-Jährige Werkstudent der Mediengruppe Oberfranken gewann den Durchblick-Preis 2016 in der Kategorie „Beste journalistische Einzelleistung“ vom BVDA. Für seinen Beitrag „Verbrechen Mutterliebe“ aus der Artikelserie „Schicksal Flucht“, die in den Anzeigenblättern von „Franken aktuell“ erschienen ist, erhielt er den ersten Preis.
Er setzte sich hier gegen 200 Mitbewerber aus ganz Deutschland durch und nahm sichtlich ergriffen Ende April bei einer Abendgala in der Kulturbrauerei Berlin den Preis entgegen. „Ich habe nicht mit dieser Auszeichnung gerechnet. Die anderen Finalisten hatten so tolle und originelle Beiträge eingereicht und waren allesamt langjährig erfahrene Redakteure. Dass ich mich als junger Nachwuchsjournalist erfolgreich dagegen behaupten kann, hätte ich nicht gedacht“, so Manuel Stark. In dem ausgezeichneten Artikel schildert Manuel Stark die Situation einer geflüchteten Syrerin, die in ihrer Heimat ihre Familie verlor. Ihr Mann und ihre beiden Söhne wurden ermordet, doch in Deutschland fand sie neuen Lebensmut. Durch seinen Beitrag gibt Stark der Flüchtlingsproblematik ein Gesicht und macht sie anhand des individuellen Schicksals greifbar.
Menschen wieder im Vordergund
Zusammen mit der Redaktion wurde die Reihe „Schicksal Flucht“ in den Anzeigenblättern der Mediengruppe Oberfranken erarbeitet. Ziel der Serie war es, geflüchteten Menschen Stimme und Gesicht zu sein. Stimme der Menschen, die sich in unserer Region als Helfer engagieren, und Gesicht der Menschen, die zu uns kommen, abseits der Zahlen und politisch oft schwer verständlichen Strategien. „Schicksal Flucht“ hat den Mensch wieder dort in den Vordergrund gerückt, wo kalte Zahlen, Theorien und Ängste das Gespräch beherrschen. „Das Besondere an dieser Kooperation mit ,Franken aktuell’ war für mich die flache Hierarchie und die unglaublich gute Zusammenarbeit mit der Redaktion. Die Kommunikation war einfach und direkt und man hatte das Gefühl, innerhalb eines gleichwertigen Teams zu agieren anstatt bloßer Zulieferer zu sein“, berichtet Manuel Stark.
Mit dem Durchblick-Preis zeichnet der Verband jährlich Preisträger in verschiedenen Kategorien aus, die der gestiegenen journalistischen Relevanz der Anzeigenblätter Rechnung tragen. Prämiert werden stets vier Gewinner in den Kategorien „Beste journalistische Einzelleistung“, „Innovation – die beste Idee des Jahres“, „Beste digitale Aktivität“ sowie „Leser- und Verbrauchernähe“.
BVDA-Präsident Alexander Lenders und Geschäftsführer Dr. Jörg Eggers begrüßten bei der Preisverleihung rund 300 Gäste aus ganz Deutschland in der Berliner Kulturbrauerei. „Wir sind sehr stolz darauf, heute die beeindruckende journalistische Qualität, Innovationskraft und Vielfalt der Anzeigenblätter auszeichnen zu können“, sagte Lenders.
Für Manuel Stark, den strahlenden Gewinner, ist es der erste, aber ganz bestimmt nicht der letzte Preis! Denn dem talentierten Journalist kann man mittlerweile ein weiteres Mal gratulieren. Einige Tage nach der Preisverleihung erfuhr der 23-Jährige, der aktuell ein Praktikum bei dem Süddeutsche Zeitung Magazin absolviert, dass er einen von 15 begehrten Studienplätzen bei der renommierten Deutschen Journalistenschule in München erhalten hat.
Nadine Nüsslein
Der BVDA
Dem Bundesverband Deutscher Anzeigenblätter gehören 216 Verlage an mit insgesamt 851 Titeln bei einer Wochenauflage von 64,7 Millionen Exemplaren. Damit repräsentiert der BVDA rund 73,2 Prozent der Gesamtauflage der nationalen Anzeigenblätter.
Deutschland liest „lieber lokal, als global“, so die Kernaussage einer aktuellen repräsentativen Studie über die Anzeigenblätter in der Bundesrepublik.
Stimmen der Jury
Helmut Herold, Berliner Wochenblatt Verlag GmbH:
„Verbrechen Mutterliebe“ von Manuel Stark ist ein sehr fesselnder, emotionaler Bericht zur
aktuellen Flüchtlingsproblematik. Sowohl die Überschrift als auch der Einstieg stellen eine Provokation dar, die zum Lesen animiert, denn dass Mutterliebe ein Verbrechen sein soll, kann sich wohl niemand vorstellen. Und so erfährt der Leser vom schweren, berührenden Schicksal einer Syrerin, die ihre Familie verlor, nach Deutschland floh und hier wieder einen Sinn für ihr Leben fand. Und die sich schließlich gegen deutsche Bürokratie wehrt, weil sie nicht wieder ein Opfer sein will. Das Ganze ist sensibel recherchiert und unaufgeregt formuliert. Das Foto zeigt die Einsamkeit und die Trauer der Frau, aber auch ihre Stärke. Abgerundet wird die tolle journalistische Leistung durch einen Infokasten mit Adressen für Menschen, die Flüchtlingen helfen wollen.
Michaela Helmrich, Der Mittelstandsverbund – ZGV e.V.:
Die Flüchtlingskrise ist aktuell das alles beherrschende Thema. Mit dem Beitrag „Verbrechen Mutterliebe“ gelingt es dem Autor, das komplexe Thema für den Leser zugänglich zu machen. Mit einer provozierenden Überschrift und viel Sensibilität im Text zeigt er auf, wie paradox die deutsche Bürokratie sein kann.
Thomas Knackert, WVW Westdeutsche Verlags- und Werbegesellschaft mbH:
Manuel Stark ist es in dem Beitrag „Verbrechen Mutterliebe“, die innerhalb einer Serie „Schicksal Flucht“ erschienen ist, auf beeindruckende Art und Weise gelungen, diese Flüchtlingsgeschichte spannungsgeladen zu erzählen. Die Geschichte über eine Verbrecherin, die keine ist, sich selbst aber so sieht, wird durch Sprache, Layout und Bildersprache zu einem richtig runden Werk. Prädikat: Besonders lesenswert!
Oscar Tiefenthal, Evangelische Journalistenschule (EJS):
Eine starke Geschichte. Gut geschrieben und sauber aufbereitet. Von diesem begabten Autor möchte man mehr lesen.