Am Donnerstag, 7. Juni, werden die ehemals in der Türkei inhaftierten Globetrotter Wilfried und Gisela Hofmann in der Buchhandlung Riemann in Coburg aus ihren Büchern lesen und über ihr Leben, ihre Träume und Ziele erzählen.

Die Abenteuer beginnen vor der eigenen Haustür, sagt der Sonneberger Wilfried Hofmann. Er und seine Frau Gisela sind „Globetrotter“. Gemeinsam sind sie mit dem Fahrrad um die Welt geradelt, zu Fuß 5740 Kilometer durch elf Länder gewandert und mit dem „Tuk Tuk“ durch Sri Lanka gefahren. Die Erfahrungen, die sie dabei gesammelt haben, waren fast ausnahmslos positiv.

Schier Unglaubliches widerfährt ihnen jedoch während einer Türkeireise im Frühjahr 2016: Sie kommen unschuldig in Haft und verbringen ohne Anklage 24 Tage in verschiedenen türkischen Gefängnissen. Es sind Tage der Ungewissheit zwischen Hoffnung, Verzweiflung und Enttäuschung. Über die Geschichten, die sie erlebt haben, hat Wilfried Hofmann drei Bücher geschrieben, gemeinsam haben sie schon viele Vorträge gehalten.

Die Besucher erwartet ein außergewöhnlicher Abend mit einem beeindruckenden Paar, heißt es in einer Pressemitteilung. Karten für die Veranstaltung mit Gisela und Wilfried Hofmann gibt es bei der Buchhandlung Riemann am Markt, Telefon 09561/80870, im Vorverkauf für 8 Euro und an der Abendkasse für 12 Euro.

Gern und viel gereist ist das Sonneberger Ehepaar schon immer. Wenn sie gerade mal nicht im Ausland sind, halten sie Vorträge und arbeiten, um ihre nächste Reise zu finanzieren. Im Interview spricht Wilfried Hofmann über ihr Hobby.

Interview mit Wilfried Hofmann

Herr Hofmann, Sie sind ein Weltreisender und kennen keine Grenzen. Was bedeutet Ihnen Heimat?

Wilfried Hofmann: Heimat ist für mich immer da, wo ich mich wohl fühle. Und da gibt es in der Zwischenzeit viele Plätze auf der Welt. Zurzeit sind wir in Sonneberg. Letztens waren wir in Coburg, sind rauf zur Veste gewandert. Die Sonne lachte, die Bäume, Wiesen und Blumen schlugen ihr vieles Grün und Bunt aus, und der Blick runter auf die Stadt war herrlich. Wir fühlten uns sehr wohl. Da wurde mir erneut bewusst, Heimat ist immer da, wo ich mich wohl fühle.

Welches Erlebnis fällt Ihnen spontan ein, wenn Sie an Ihre Reisen im Jemen, Indien oder jüngst in der Türkei denken?

Hofmann: Es gibt da zu viele Erlebnisse. Doch wird mir spontan dabei immer bewusst, wie gut es uns doch geht, wie privilegiert wir sind und wie klein doch unsere Sorgen eigentlich sind. Im Jemen ist Bürgerkrieg. Den haben wir am Rande leider erlebt. In Indien gibt es 500 Millionen wirklich arme Menschen. Und in der Türkei sitzen über 150 Journalisten in Gefängnissen, welche teilweise die EU zu 85 Prozent finanziert.

Wie lautet Ihre Philosophie? Was würden Sie den Menschen gerne mit auf den Weg geben, wenn sie sich auf eine Reise begeben?

Hofmann: Reise mit offenen Augen. Sei unterwegs wie die Einheimischen. Wenn dein Kopf dabei manchmal verrücktspielt, frage dich folgendes: Was wäre aus dir geworden, wenn du hier geboren wärst?

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