Heilfasten
Müde und antriebslos? Fahle Haut und stumpfe Haare? Zudem ständig geplagt von einem Völlegefühl? Das alles könnten Alarmsignale sein, die darauf hinweisen, dass der Stoffwechsel nicht mehr optimal funktioniert. Oder – wie es Heilpraktikerin Elfriede Mayer-Oppelt auf den Punkt bringt: „Der Input an Kalorien, Kaffee, Nikotin, Alkohol und Stress ist größer als die Kapazität der körpereigenen Müllabfuhr.“ Eine einwöchige Heilfastenkur kann jetzt helfen.
Die Marktbreiterin ist ein echter Fasten-Profi. Nicht nur, dass sie selbst seit ca. 22 Jahren regelmäßig fastet, sie bietet auch Fastenwanderungen und VHS-Kurse an, in denen sie Menschen beim Heilfasten begleitet. Gerade wer zum ersten Mal durchstarten möchte, bekommt hier gewisse Sicherheit, kann Fragen loswerden, wertvolle Tipps bekommen und gewinnt im Austausch mit anderen in der Gruppe auch noch allerlei an Erfahrung.
Wichtig ist, dass Heilfasten sorgfältig vorbereitet und durchgeführt wird. „Man hört nicht einfach von einem Tag auf den anderen auf zu essen und hungert eine Woche“, erklärt Elfriede Mayer-Oppelt. Los geht es mit etwa zwei „Entlastungstagen“. Um dem Körper die Umstellung auf die anstehende „Ernährung von innen“ zu erleichtern, sind fortan Alkohol, Kaffee und Rauchen tabu. Es gibt in erster Linie leichte Kost wie Obst und Gemüse, dazu jede Menge Trinken.
Das eigentliche Fasten startet ein wenig unappetitlich mit dem Abführen – zum Beispiel mittels Glaubersalz, aufgelöst in lauwarmem Wasser. Das Trinken kostet etwas Überwindung, es hat jedoch schnellen und kräftigen Erfolg. Was viele nicht glauben wollen – „gerade Männer nicht“ – ist die Tatsache, dass mit einem leeren Magen fortan tatsächlich das Hungergefühl ausbleibt. Gelüste, ja, die gibt es noch, aber kein Magenknurren und Co.
Die nächsten Tage gilt es: Trinken, trinken, trinken! Wie die Heilpraktikerin erklärt, hat der Körper das „Zuviel“ aus ungesunder Lebensweise, Zusatzstoffen wie Spritzmitteln, Konservierungs,- Farbstoffen z. B. in der Nahrung und in Körperpflegeprodukten, Alkohol, Nikotin, Stress und Co. im Gewebe als Schlacken abgelagert. „Je mehr wir unsere Nieren mit Flüssigkeiten unterstützen, desto mehr Giftstoffe kann der Organismus ausschwemmen!“ Geeignet ist dafür in erster Linie Wasser und Tee. Einmal täglich gibt’s als Bonbon eine ungesalzene Gemüsebrühe. Zwischendurch darf auch mal eine Zitronenscheibe gelutscht oder auf einem Stück Ingwer gekaut werden.
Anfangs kann es durchaus sein, dass der Blutdruck sinkt und der Kreislauf labiler wird. Es dauert ein, zwei Tage, bis der Körper von Ernährung, Verdauung auf die Reinigung, Ausscheidung umgeschaltet hat. Magen und Darm haben jetzt Pause, dafür bekommt die Leber viel zu tun. Sie beginnt damit, Fettvorräte abzubauen und das mit Schadstoffen aus dem Darm angereicherte Blut zu entgiften. Alle „Schleusen“ des Körpers sind nun geöffnet und durch alle Öffnungen und Poren werden Stoffwechselrückstände ausgeschieden. Alle zwei Tage empfiehlt sich eine schonende Darmreinigung in Form eines Einlaufs mittels Irrigator. Zudem sind Basenbäder, Bürstenmassagen, Leberwickel oder tägliches Ölziehen gute Tipps.
Wenn der große Tag des Fastenbrechens gekommen ist, darf ein reifer Apfel ganz langsam und genussvoll verzehrt werden. Den Körper jetzt wieder an feste Nahrung zu gewöhnen, ist übrigens schwieriger als der Einstieg. Es ist ein langsamer, salzarmer Einstieg über zwei bis drei Aufbautage notwendig, um Drüsen und Verdauungsorgane wieder an ihre Funktion zu gewöhnen – und auch um der gepurzelten Pfunde Willen. Dafür bekommen die Teilnehmer in Elfriede Mayer-Oppelts Kursen leckere Aufbaurezepte. Der Fastenprofi fasst zusammen: „Die Aufbautage entscheiden letztlich über Erfolg und Misserfolg der Fastenwoche!“
Text u. Fotos: Nina Grötsch