Wie könnte Bamberg im Jahr 2091 aussehen? Der mehrjährige Kalender „Bamberg 2091“ von Computerkünstler Michael Karg begeistert durch seine futuristische Geschichte mit surrealen Zukunftsszenarien aus der Region. Das Kunstwerk gibt’s im Buchhandel und online.
Viele träumen davon, einmal ihr Hobby zum Beruf zu machen. Der Grafik Designer Michael Karg von der Mediengruppe Oberfranken lebt seinen Traum. Bei der Agentur Medienkraft Verstärker gestaltet er Magazine, Webauftritte und Illustrationen, in der Freizeit bastelt er an seinen eigenen Projekten. Im Interview erzählt Michael Karg von seiner Leidenschaft für Grafik Design und von seinem neuesten Projekt: Bamberg 2091.
Grafik Design – das ist für Sie Hobby und Beruf. Warum? Was fasziniert Sie daran?
Michael Karg: „Das was jeden Handwerker antreibt: Am Ende des Tages ein Produkt in den Händen zu halten, was Emotionen weckt. Und natürlich die Möglichkeit, von Anfang an kreativ auf dieses Endprodukt Einfluss zu nehmen. Im Beruf muss ich das Design an den Kundenwünschen orientieren. Trotzdem kann ich meinen eigenen Stil – mal plakativer, mal subtiler – einfließen lassen. Bei Hobbyprojekten ist die Selbstverwirklichung natürlich höher, sollte aber nie so abstrakt sein, dass man nur noch selbst als Publikum in Frage kommt.“
Was war zuerst da? Das Hobby oder der Beruf? Und wie kam das eine dann zum anderen?
Michael Karg: „Meine Begeisterung für Grafik Design habe ich beim Entwickeln und Programmieren Mitte der 90er Jahre entdeckt. Sowohl die Erstellung der Spielegrafiken als auch der Marketingelemente erforderten einen gewissen Grad an Professionalisierung. Deshalb war es für mich fast schon selbstverständlich, mein Hobby zum Beruf zu machen und eine Ausbildung als Mediengestalter in einer Werbeagentur zu ergreifen.“
Michael Karg ist stolz auf sein neues Projekt „Bamberg 2091“. Foto: Lukas Pitule
„Bamberg 2091“ heißt Ihr neuestes Projekt. Was steckt dahinter?
Michael Karg: „In ,Bamberg 2091’ begibt sich ein Reisender und seine Crew auf eine Tour durch die Bamberger Sehenswürdigkeiten und Landschaften in fiktiven oder gar surrealen Motiven des Jahres 2091. Der Konflikt zwischen technischer und räumlicher Weiterentwicklung und Erhaltung von Kulturgütern spiegelt sich in einer Stadt immer besonders wieder. Meine Motive lassen jedoch offen, ob dieser Wandel positiv oder negativ zu bewerten ist. Befremdliches könnte übermorgen als völlig selbstverständlich oder gar notwendig betrachtet werden. Eingebettet ist diese kleine visuelle Abenteuer in einem mehrjährig verwendbaren Kunstkalender im A3 Querformat. Ich wollte Motive schaffen, die die übliche Postkartenidylle verlassen. Auch wenn sich die Region stark für die Erhaltung der Sehenswürdigkeiten einsetzt, wollte ich zeigen, dass es für deren unveränderten Erhalt keine Garantie gibt. Das merken auch die Hauptprotagonisten, der Reisende und seine Crew, recht schnell, da ein harmloser Bamberg-Besuch im Jahre 2091 mit einigen Komplikationen verbunden ist. Trotz dieser etwas versteckten Botschaft stehen die Unterhaltung und die Freude an den eingebundenen Details im Fokus.“
In Ihren Bildern ergänzen Sie Motive collageartig um zusätzliche Elemente. Wie kam es dazu?
Michael Karg: „Angefangen hat es eigentlich mit Fotos von Kollegen und Freunden, die ich verfremdet habe. Ich wollte für sie etwas Einzigartiges und Individuelles schaffen. Daraus entstand meine Serie „Decay“, die ich 2017 im Mediengarten der Mediengruppe Oberfranken und 2018 bei ,Kunst im Treppenturm’ im Karstadt Bamberg ausstellen durfte. Von verfremdeten Portraitbildern war der Weg zu den Bamberger Sehenswürdigkeiten dann für mich nicht mehr weit. Gerade für die hiesige Bevölkerung bieten die Motive mit der zusätzlichen Verfremdung einen Perspektivenwechsel. Stets Vertrautes erscheint hier in einem völlig neuem Licht.“
Verkaufsstellen – Rabatt im November!
Der mehrjährige Kalender ist in allen FT-Geschäftsstellen, im Comixart, im Karstadt, in der Buchhandlung Osiander, in der Ertl-Bücherwelt, im Colibri sowie online unter www.bamberg2091.de erhältlich. Hier können Sie sich auch einen Online-Bonus sichern, denn der Kalender kostet bis 15. November nur 19,90 Euro und danach 24,90 Euro.
Weitere Infos zum Kalender sind ebenfalls unter www.bamberg2091.de erhältlich. Bamberg ist eigentlich immer im stetigen Wandel, nur die Zeiträume in denen dies offensichtlich wird, übersteigen meist die durchschnittliche Lebensdauer. Sicherlich wird vieles auch nach 2091 seine Beständigkeit haben. Vor 80 Jahren hätte aber ein Kalender mit Motiven aus der heutigen Zeit wohl genauso für Erstaunen gesorgt, wie der Kalender „Bamberg 2091“ heute!
