Unsere Redakteure fasten wieder! Welchen Herausforderungen sich die Redakteure in diesem Jahr stellen wollen, lesen Sie hier. Bis Ostern berichten die acht Redakteure aus Ober- und Unterfranken wöchentlich von ihren persönlichen Erfahrungen während des Fastens.

Mehr Ausgeglichenheit

Stress fasten
Sina Kemnitz, Coburg Stadt & Land

Die Zeit läuft gefühlt immer schneller, die Wochen ziehen nur so vorbei, ich hetze von Termin zu Termin – sei es beruflich oder privat –, esse nur schnell zwischendurch und fühle mich am Ende der Woche irgendwie ausgelaugt. Zeit einmal zu entschleunigen, Dinge bewusster zu tun und herunterzufahren: Weniger Stress und mehr Ausgeglichenheit heißt es die kommenden Wochen für mich! Nicht besonders einfach, denn erfahrungsgemäß stresse ich mich auch gerne selbst…

Ein Herz für Nutztiere

Essen ohne Tierleid
Jessica Rohrbach, Bad Kissinger Anzeiger

Ich liebe Tiere und ich esse gern – unter anderem auch tierische Produkte. Das brachte mich schon bald in einen Zwiespalt. Was vom Tier auf meinen Teller kommt und was nicht, ist darum für mich ein immer wiederkehrendes Thema. Doch dabei habe ich bisher vieles übersehen. Wo kommen zum Beispiel die Eier in verarbeiteten Lebensmitteln her? Und welches Tierleid steckt hinter meinem geliebten Käse? In der Fastenzeit werde ich meine Essgewohnheiten ganz genau hinterfragen.

Entschleunigung
ohne Streamen

Fernseher und Netflix fasten
Pia Nowak, Bamberg Stadt & Land

Im Freundeskreis sind „Unterhaltung beim Putzen“, „Entspannung“, „nicht mitdenken müssen“ die häufigsten Motive für „Binge Watching“. Auch bei mir. In den kommenden sechs Wochen will ich dem entfliehen: kein Bewegtbild, kein Streamen, kein Fernsehen, kein Kino. Entschleunigung mal anders suchen und finden. „Herausforderung angenommen“, würde Serienfigur Barney Stinson wohl dazu sagen.

„Ich weiß, dass ich nicht(s) weiß“

Allgemeinwissen verbessern und Neues lernen
Jessica Rus, Kulmbacher Anzeiger

Sokrates brachte es auf den Punkt: Die Menge unseres Wissens, oder was wir denken zu wissen, ist viel geringer als das, was wir nicht wissen. Die kommenden Wochen dreht sich für mich alles um Allgemeinbildung: Auf meinem Stundenplan steht Politik, Wirtschaft, Erdkunde und Geschichte. „Googeln“ rutscht gleich ins Fach Geschichte – Denn das gehört ab sofort der Vergangenheit an. Ich will das Wissen nun selbst parat haben! Wussten Sie, dass die Wortneuschöpfung „Sapiosexuell“ eine sexuelle Orientierung beschreibt, bei der es in der Partnersuche weder um Geschlecht noch um den Waschbrettbauch geht, sondern lediglich um Intelligenz? Wieder was gelernt und ein bisschen mehr Dummheit „gefastet“!

Weniger ist mehr

Fleisch fasten
Jürgen Scheibe, Lichtenfelser Wochenblatt

Nach einer harten Arbeitswoche gönne ich mir freitags zum Feierabend gerne mal eine knackige Schweinshaxe oder ein halbes Hähnchen oder Rippchen. Und am Sonntag sollte es schon ein herzhafter Braten sein. Doch auch unter der Woche landet mehr Wurst als Käse auf meinem Frühstücksbrot. Kann das gesund sein? Die Fastenzeit ist ein guter Anlass, meinen Ernährungsstil kritisch zu hinterfragen und Alternativen zu meinem hohen Fleischkonsum auszuprobieren.

„Aloha“ für Anfänger

Hula Tanz und Ukulele lernen
Tamara Keller, Rhön Grabfeld Anzeiger

In der Fastenzeit werde ich meine musikalischen und tänzerischen Skills ausbauen bzw. erstmal eine Grundlage schaffen. Ich liebe Musik, habe aber vom „Musik machen“ und sich richtig dazu bewegen, keine Ahnung. Auf Instrumenten spielen und richtig tanzen sind schon immer Mysterien – aber gleichzeitig super faszinierend. Die 40 Tage nutze ich um endlich daran zu arbeiten: Ich lerne den Hula Tanz und passend dazu Ukulele spielen und bringe so (hoffentlich frustfrei) ein bisschen Südseefeeling zu mir nach Hause.

Für eine saubere Welt

Müll sammeln
Lukas Pitule, Forchheim und Erlangen-Höchstadt Stadt & Land

Die letzten zwei Jahre waren die Jahre des Spazierengehens – und alle waren wir draußen in der Natur. Aber wo Menschen sind, entsteht Müll. Und leider vergessen viele, diesen mitzunehmen. Masken, Verpackungen, Tüten und so weiter – der Müll braucht lange Zeit, bis er sich von allein auflöst. Ich will die Fastenzeit nutzen, vermehrt rauszugehen, ausgerüstet mit einer Mülltüte, Handschuhen und einer Zange, um den Müll aufzusammeln.

Handy aus der Hand

Bildschirmzeit fasten
Nina Grötsch, Report Kitzingen

Jeden Montag zeigt mir mein Handy eine Statistik, die bezeugt, wie lange ich durchschnittlich auf dessen Display starre. Die Zahl ist gruselig – und alles andere als vorbildhaft für meine Kinder. Mein Vorsatz also: Bildschirmzeit-Fasten. Ich starte morgens, wenn ich die Tageszeitung statt als E-Paper wieder in Papierform lese und höre abends damit auf, wenn ich mein Handy ab sofort vom Sofa verbanne.